Minggu, 09 September 2007

Artikel (Wortart)



Zur Wortart Artikel (auch: Begleiter, in Schulgrammatiken auch: Geschlechtswort) zählen Wörter, die in Verbindung mit einem Nomen stehen und dieses näher bestimmen. Es wird unterschieden zwischen bestimmtem Artikel (der, die, das) und unbestimmtem Artikel (ein, eine).

Der Artikel setzt das Gemeinte zum Hörerwissen in Beziehung und markiert etwas
– als individuell bekannt („Gib mal die Uhr“),
– generell bekannt („die Sonne“ als Unikum, „der Mensch“ als Gattung),
– aktuell noch unbekannt („Ein Mann betrat die Kneipe“)
– oder Exemplar einer Art („Ein Fisch hat Kiemen“).
Aufgrund ihrer Funktion werden Artikel zu den Determinativen/Determinantien gezählt. Sie sind wesentlicher Bestandteil einer Nominalphrase.

Grammatisch können im Deutschen Kasus, Genus und Numerus am Artikel angezeigt sein: „die Frau“ im Nominativ, „der Frau“ im Genitiv.


Der Artikel in den verschiedenen Sprachen
Artikel gibt es nur in einigen Sprachen, wie zum Beispiel den germanischen Sprachen wie Deutsch und Englisch, den romanischen Sprachen, dem Griechischen. Semitische Sprachen wie Arabisch und Hebräisch kennen zwar bestimmte, aber keine unbestimmte Artikel (siehe Rubrik „Weblinks“). Im Schwedischen und den anderen skandinavischen Sprachen wird der unbestimmte Artikel wie im Deutschen vorangestellt, der bestimmte Artikel als Suffix realisiert.

Das Türkische, das Russische und das Ukrainische haben keinen Artikel. Dafür können Russisch und Ukrainisch Unbestimmtheit differenzierter kennzeichnen als etwa das Deutsche. Ein Artikel fehlt auch im Latein, in den baltischen und den meisten slawischen Sprachen (eine Ausnahme bilden Bulgarisch und Mazedonisch). Die baltischen und slawischen Sprachen drücken den Bekanntheitsgrad vor allem mittels der Wortstellung aus (s. auch Thema-Rhema-Gliederung). Aber auch Aspekt, Kasus und lexikalische Mittel (Demonstrativpronomina) können hier die Funktion des Artikels übernehmen (s. Gladrow und Birkenmaier in Literaturliste). In den baltischen Sprachen wird die Bestimmtheit zum Teil mittels langer Adjektivformen ausgedrückt (vgl. lit. jaunas vyras "(ein) junger Mann" vs. jaunasis vyras "der junge Mann"). Im albanischen wird der Artikel im Wortende gebildet z.B. : Arman =(ein) Schrank Armani = der Schrank

In einigen Sprachen gibt es den so genannten Teilungsartikel, so z. B. im Französischen (de). und im Italienischen. Auch in einigen deutschen Dialekten gibt es den Teilungsartikel, beispielsweise in der Deutschkärntner Mundart (z. B. ane Erdäpfel).